Gemma Staub
Freunde? Das war gestern
Die Freunde der Verfassung braucht es nicht mehr, sagt Gemma Staub. Sinnvoll wäre allerdings eine Drehscheibe zur Koordination der Gruppen der Bürgerrechtsbewegung.
Mit Genugtuung aufgeatmet habe ich, als der alte zentralistisch regierende 'Freunde'-Vorstand endlich das Feld geräumt hat. Das war seit 12 Monaten mehr als fällig.
Interessiert aufgehorcht habe ich erst, als sich Michael Bubendorf und Christoph Pfluger zu Wort gemeldet haben. Da kam wieder richtig Freude auf und eine erneutes Mittun bei den Verfassungsfreunden erschien durchaus im Rahmen des Möglichen.
Kurz darauf dann aber das Gespräch mit Roland Bühlmann bei Stricker und schliesslich die Rückmeldung vom Treffen Vorstand und 'Grüppli'. Beides hat bei mir bewirkt, dass ich das Thema 'Freunde' jetzt abschliessend denen überlasse, die sich dort wohl und gut vertreten fühlen. Mehr nicht.
Für mich sind die Freunde keine Vision mehr .. und es braucht sie, ehrlich gesagt, auch nicht mehr, um etwas zu bewirken. Unterdessen ist so viel entstanden, das (mehr) Kraft hat, eine (klarere) Ausrichtung und echten Zug .. die 'Freunde' haben diesbezüglich ausgedient.
Einzig die (ich nehme an) beachtlichen finanziellen Ressourcen des Vereins - die wir by the way alle gemeinsam erschaffen haben!! - sind für mich noch eine Diskussion wert, im Sinne von: diese Ressourcen für nationale Anliegen einzusetzen - egal wer die Initiative oder das Referendum lanciert .. sofern sie breite Abstützung geniesst. Mit so einer Rolle könnten sich die Freunde in meinen Augen dann sogar noch einen guten (neuen) Namen machen!
Was in der Vielfalt der aktuellen Bewegung Kräfte sparen und bündeln - sowie die Übersicht halten - helfen könnte, wäre ein engagiert gut organisiertes kleines Team von Leuten, das sich als neutrale Drehscheibe aller Bewegungen anbietet, um relevante Aktionen, wo das Mittun aller Kräfte gefragt ist, wenn nötig - und erwünscht - zu koordinieren. Ich denke hier an die diversen Initiativen, die aktuell in Umlauf sind (Giacometti, Bargeld, Notrecht, Kinderschutz und und), oder jetzt das 3. Covid Referendum.
Die Drehscheibe wäre Auskunfts- und Angelstelle für Fragen wie: Wer macht was wann wo? Wo ist Mittun gefragt? Was gibt es in meiner Region? Wo kann ich mich anschliessen? Was steht aktuell an? Wo melde ich mich wenn ... etc.
Und diese Drehscheibe könnte die aktuellen Initiativen regelmässig bei den diversen Playern bewerben - ob Graswurzle, Regios, Aufrecht, Freie Liste, KMU, Junge SVP oder Lehrernetzwerk - um nationale oder kantonale Sammeltage zu organisieren etc. Das motiviert enorm, erleichtert allen das Mittun.
Es ist ja nicht so, dass aktuell zu wenig läuft im Land. Eher äs bitzeli gar viel gleichzeitig und deshalb ist es gelegentlich schwierig, die Übersicht zu behalten .. oder nochmals Energie aufzubringen für 'nomal öppis'.
Einzelne planen und konzipieren eine Aktion, einen Vorstoss. Das ist am effizientesten so. Danach aber, beim Sammeln und werben, könnten wir schon noch etwas mehr Koordination und Bündelung der Kräfte gebrauchen.
In meinen Augen ist deshalb - auch ein letzter - Versuch, diese mittlerweile träge bis insignifikant gewordene Freunde Bewegung nochmals aus unseren Reihen zu beleben, eine Verschwendung von Zeit und Energie.
Wertvolle Ressourcen, die wir anderswo direkt und kraftvoll einbringen können .. 'ohne Papi und Mami zuerst zu fragen, ob ihnen unsere Ideen passen' .. und auch dringend einbringen müssen! JETZT!
Jede und jeder kann an ihrem/seinem Platz viel bewirken. Da bin ich nach wie vor mit Elan, Vision und Selbstbestimmung aktiv mit dabei.
Gemma Staub: WIR@dialogschweiz.ch